– translation in progress –
Heterotopia embraces paradoxical aspects of identity that are in flux and cannot be pinned down. One of my own favorite approaches to identity was written by Reinhold Görling (Heterotopia, 1997):
“Wie ist es möglich, daß Kulturen einerseits ein steter Prozeß vonAnsammlungen und Vermichungen sind, mit einem Warenhaus vergleichbar, wie einmal gesagt worden ist, dessen Angebote tändig wechseln; daß aber andererseits zugleich Identitätsbildungen, soziale Hierarchien, rassistische Diskriminierungen über kulturell geprägte Merkmale, Identiftätszeichen, organisiert sind? Ich meine nicht nur das bekannte Phänomen, daß Stereotypen leicht wechseln, gerade weil sie binär konstruiert sind, sondern daß mimetische intensität und distanzierende Verwerfung sich keineswegs ausschliessen, ja, daß beides möglicherweise in ein und demselben Augenblick geschehen kann, ohne daß die Handelnden eines Widerspruchs gewahr würden. Die politisch-praktischen Implikationen und damit die Dringlichkeit der Frage nach den Gründen und Folgen dieses Phänomens wird vielleicht erst in den politischen, sozialen und kulturellen Räumen der Megalopolen wie Mexiko-Stadt oder New York unabweisbar; es ist aber auch in den kleinsten Verrichtungen des europäischen Alltagslebens sichtbar, ja es durchzeht die eignen Beziehungen von Liebe, Freundschaft, Haß und Gleichgültigkeit. Es zu verstehen, ja allein seine politische Brisanz zu spüren, setzt, wie ich annehme und darzustellen versuche, eine kritische Distanz zu den in unseren Kulturen prägenden Mechanismen von Identitätsbildung, ein Sich-von-sich-selbst-Freimachen voraus.
Anders gesagt: wir sind fließende Identitäten, denken und handeln nicht nur nacheinander sondern auch gleichzeitig in ganz verschiedenen Registern. Das ist ein Reichtum, aber unser Begehren nach fester Identität macht es zu einem Mangel. Dieses Begehren verschüttet nicht nur Reichtum, es führt auch durch dessen Ausgrenzung zu katastrophischen Folgen. Um dem Reichtum des Nicht-Verorteten einen Namen zu geben, habe ich meine Untersuchung Heterotopia genannt.”
Please join me in Heterotopia on our never-ending quest for identities.