Cultures / Deutsch / DGS / Identity / Interpreting

Fortbildung für Coda- und taube DolmetscherInnen 8. und 9. Juli 17

drittkultur“Drittkultur und Professionalität“

Mit Oya Ataman und Isabella Rausch in Berlin. Anmeldung hier.

am Sa. 08.07.2017 – 10:00 – 17:00 Uhr (1,5 Std. Mittagspause) am So. 09.07.2017 – 9:00 – 15:00 Uhr (1 Std. Mittagspause)

Dieses 2-tägige Wochenendseminar ist zugeschnitten auf CODA- und taube Dolmetscher-/innen. Miteinander reflektieren die Teilnehmer, was das Aufwachsen in der Taubengemeinschaft für sie als Dolmetscher mit sich bringt. Denn wer sich in der Zeit der persönlichen Reifung zwischen zwei oder mehreren Kulturen bewegt, erwirbt eine eigene, dritte Kultur. Je nach individueller Sozialisierung birgt diese Erfahrung Chancen und gleichzeitig Risiken. Seit Ruth van Reken und David Pollock 1999 das Phänomen der Third Culture Kids beschrieben haben, entwickelt sich eine globale Bewegung.

Die Berliner Gebärdensprachdolmetscherin Oya Ataman erweiterte van Rekens Beschreibung um Kindeitserfahrungen der Taubengemeinschaft. Durch Vorträge, in Einzel- und Gruppenarbeiten entdecken die Teilnehmer sich selbst im neuen Licht, erörtern und festigen im beruflichen Kontext unsere eigene Drittkultur. Ihre Wiener Kollegin Isabella Rausch leitet den psychotherapeutischen Teil des Seminars mit Übungen zur Reflexion und Auseinandersetzung mit sekundärem Trauma in unserem beruflichen Alltag. Zum Beispiel sind Settings, in denen Traumata der Gesprächsteilnehmer/-innen buchstäblich nur durch unsere Körper zur Sprache kommen, enorm belastend.

Durch bewusst gesetzte Grenzen kann das Verinnerlichen von traumatischen Erzählungen Anderer vermieden werden. Wir lernen Strategien kennen, die uns in brenzligen Situationen helfen, unsere eigene Traumata selbstgesteuert deaktiviert zu lassen.

Burn Out wird durch extremen emotionalen und physischen Stress verstärkt. Wenn wir unsere eigenen Grenzen schützen, schützen wir uns davor auszubrennen und können diesen wunderbaren Beruf viele Jahre ausüben.
Daher widmen die Dozentinnen dem bewussten Umgang mit sekundären Traumata besondere Aufmerksamkeit. Gerade die mögliche Verletzlichkeit, die Mitglieder einer unterdrückten Kultur entwickeln können, lernen die Teilnehmerinnen als Ressource zu nützen und in innere Stärke zu transformieren. In dieser Stärke gedeiht Resilienz, Dialogfähigkeit und Integrität, grundlegende Eigenschaften zur Entwicklung von Professionalität, langfristigen beruflichen Erfolg und Freude an der Arbeit.

Isabella Rausch und Oya Ataman sind international erfahren und mehrsprachig. Um einerseits eine optimale Teilnehmerzahl zu erreichen,

die für die Gruppenarbeit nötig ist und andererseits den Teilnehmer/-innen die Reflexion mit Kolleginnen zu ermöglichen, die sie noch nicht kennen, wird das Seminar im gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben.

Die Seminarsprache ist DGS und orientiert sich auch an den individuellen Sprachen der Teilnehmerinnen ÖGS, DSGS und IS.

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